Politik und Wirtschaft

Politik

Nepal war lange Zeit eines der letzten hinduistisches Königreiche. Nach 10 Jahren Bürgerkrieg begann ein politischer Wandel. Die Anfang April 2008 gewählte erste verfassungsgebende Versammlung erklärte in ihrer konstituierenden Sitzung Nepal zur Demokratischen Bundesrepublik. Der letzte König des ehemaligen Königreiches musste seinen Palast in Kathmandu verlassen und die konstitutionelle Monarchie wurde damit abgeschafft.  Die Demokratische Bundesrepublik Nepal (Federal Democratic Republic of Nepal) wird von einem Parlament aus 134 konkurrierenden Parteien regiert.

Seit der Verfassung von 2015 besteht Nepal aus sieben Provinzen, die die Rolle der Bundesstaaten innerhalb des föderalen Staates einnehmen.

Politisch ist Nepal nach Abschaffung der Monarchie eine noch junge (Bundes-)Republik. Die Schaffung und Verabschiedung einer gemeinsamen Verfassung dauerten bis 2015. Die weit verbreitete Korruption trägt dazu bei, dass die Bevölkerung kaum Vertrauen in die bestehende Regierung setzt und wenig bis keine Hilfe erwartet.

Diese Erfahrung hat sich leider auch beim schweren Erdbeben vom 25. April 2015 *) bestätigt. Die direkte Hilfe aus dem Ausland war oft effizienter und schneller (siehe Charity).

*) Das Erdbeben ereignete sich 80 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu und gilt als das schwerste in der Region seit 80 Jahren. Über viele Wochen folgten zahlreiche weitere teils schwere Beben. Insgesamt starben mehr als 8600 Menschen.

Wirtschaft

Nepal gilt mit einem Pro-Kopf-Einkommen von ca. 850$ als eines der ärmsten Länder der Welt.

Das Wohlstandsgefälle zwischen der Stadt- und Landbevölkerung ist gross. Mehr als ein Drittel der ca. 30 Millionen Nepalesen sind Analphabeten. Das offiziell abgeschaffte Kastenwesen hat immer noch seine Wirkung in Stadt und vor allem auf dem Land.

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, der Tourismus und die Einkommen der nepalesischen Fremdarbeiter in zumeist arabischen Ländern.

Beste Einkommensquelle ist der florierende Tourismus – vor allem Trekkingtouren im Himalaya sind sehr gefragt.

Ein Grossteil der Menschen lebt aber von der Landwirtschaft, die aufgrund von schwierigem Gelände häufig meist reine Handarbeit ist.  Angebaut werden zum Beispiel Reis, Kartoffeln, Mais, Gerste, Linsen, aber auch Früchte, Tee und neu auch Kaffee. Die für die Landwirtschaft nützliche Fläche schwindet leider Jahr für Jahr wegen der Bodenerosion. Riesige Ströme, die dem Himalaya-Gebirge entspringen, reißen jährlich Unmengen an Erde in die indische Ganges-Tiefebene hinunter. Dennoch ist die Produktion noch nicht gefährdet, da es im Terai große ungenutzte Flächen gibt. Dort, nahe der indischen Grenze, ist auch die kaum entwickelte Industrie Nepals angesiedelt.

Entwicklungspotenzial hat vor allem die Wasserkraft.